Jahresbericht 2023 mit den längerfristigen Entwicklungen

Der Jahresbericht 2023 beschreibt die Entwicklung des Dorfmobils über die ersten vier Betriebsjahre. Klicken Sie hier zum Downloaden dieses Berichtes: DorfmobilJahresbericht2023verkleinert

Fortlaufende Berichterstattung über die wichtigsten Kennzahlen.

Im Interesse einer einfacheren Lesbarkeit werden in diesem Text ausschließlich sprachliche Formen eines Geschlechts verwendet. Ausdrücklich sind aber in jedem Fall alle Personen unabhängig von ihrem Geschlecht angesprochen.

Wichtigste betriebliche Kennzahlen

Die wichtigsten betrieblichen Kennzahlen des Dorfmobil Betriebes betreffen die Anzahl der Nutzungsstunden und die von Nutzern gefahrene Entfernung. Auch die Statistik der Nutzer und der Anzahl der Nutzungen sind wichtig, um die Entwicklung des Betriebes zu folgen. Aus technischer und wirtschaftlicher Sicht ist auch der Energieverbrauch ein wichtiger Indikator.

Diese Kennzahlen werden monatlich ermittelt. In der nachfolgenden Tabelle stehen die kumulierten Daten seit dem Betriebsanfang am 21.02.2020 und Durchschnittswerte über die Periode vom Betriebsanfang bis heute. Die Variation dieser Kennzahlen über die Monate wird in den danach folgenden Grafiken abgebildet.   

Nutzung des Dorfmobils

Am Anfang wurde die Nutzung auf 114 Stunden pro Monat geplant (s. unten) oder im Durchschnitt 3,75 Stunden am Tag. Vor allem durch die Corona Pandemie ist die Nutzung anfänglich unter den Erwartungen geblieben. In den Sommermonaten wird der Plan im Durchschnitt übererfüllt, die Wintermonate sind dagegen eher schwächer. Dabei spielte in der Vergangenheit die Pandemie eine Rolle, und heute noch immer das Wetter, das weniger zu Ausflügen einlädt (im Winter – negativ). Im Sommer ist deutlich mehr Aktivität durch mehr Nutzung seitens der Stammkunden, aber auch durch die Besucher des Dorfes.

August 2022 war mit 159 Nutzungsstunden der bisher beste Monat. Diese Stundenzahl ist mit über 5 Nutzungsstunden täglich im Monatsdurchschnitt wohl schwer zu übertreffen.

Für die Zahl der Nutzungskilometer gibt es keine Zielsetzung, obwohl der Umwelteffekt des elektrischen Fahrens am größten ist, wenn viele Verbrennerkilometer durch unser E-Mobil ersetzt werden. In diesem Sinne streben wir so viele (ersetzte) Kilometer wie möglich an. Im Übrigen trifft das saisonale Nutzungsprofil auch bei den gefahrenen Kilometern zu.

Das Dorfmobil wird typischerweise gut einmal pro Tag genutzt, im Sommer mehr als im Winter.

Nutzer des Dorfmobils

Die bisher höchste Zahl an Nutwern in einem Monat wurde im Monat August 2021 mit erfreuliche dreizehn Nutzern verzeichnet. Die Anzahl der aktiven Nutzer hat sich nach der Anlaufphase 2020 nicht mehr wesentlich geändert. Ein Nutzer hat seine Registrierung bisher beendet.

Jeder Nutzer muss alle 6 Monate seinen Führerschein validieren lassen. Wenn er das nicht macht, verliert er seine Fahrberechtigung – bis zur nächsten Validierung. In der Winterzeit kommen viele nicht dazu, den Führerschein zu validieren. Darum fällt typischerweise die Zahl der Fahrberechtigte ab dem Monat Februar ab, wenn die Validierungen vom Juli des Vorjahres abgelaufen sind. Das wird gegen den Sommer dann wieder nachgeholt.

Die Struktur der Nutzergruppe (Alter, Geschlecht, Herkunft) ist stabil. Die durchschnittliche Zahl der Fahrberechtigte ist ein gutes Maß für die Größe der Gruppe, die  interessiert ist, das Dorfmobil wirklich zu nutzen und dafür also seinen Führerschein validieren lässt.

Feste Kosten des Dorfmobils

Das Dorfmobil hat feste Kosten, die zu einem Großteil unabhängig von der Nutzung sind (TüV, Versicherung, Finanzierung) oder die erst längerfristig von der Nutzung abhängen (Reifenersatz, Reparaturen). In dieser Ergebnisanalyse behandeln wir alle Kosten, außer Stromkosten, als feste Kosten.

Um die Monatsergebnisse unter einander vergleichbar zu halten, werden alle feste Kosten über alle Monate gleich verteilt. Bei der Instandhaltung (Wartung, Reparaturen, Reifenersatz) wird über Rückstellungen eine Verteilung über die Jahre angestrebt. Diese Rückstellungen basieren auf Schätzungen von durchschnittlichen Jahreskosten über eine längere Zeit. Durch diese Berechnungsmethode erscheinen mögliche hohe Reparaturkosten nicht sofort in den Monats- und Jahresergebnisse des Geschäftsbetriebs.

In Mai 2024 gab es so einen Fall von hohen Wartungs- und Instandhaltungskosten. Bei der Hauptuntersuchung („TüV“) war Reparaturbedarf aufgetaucht am Querlenker vorne, Stabilisatorstreben vorne und Fußgängerwarner. Außerdem mussten zwei Refen ersetzt werden. Die Gesamtrechnung betrug 2222 Euro, einschließlich Hauptuntersuchung, UVV Untersuchung und Wartung. Wir hatten bis Ende 2023 Rücklagen für Instandhaltung gebildet von 1162 Euro. Das Jahresbudget 2024 war noch mal 422 Euro, so dass Budget und Rücklagen zusammen 1584 Euro betrugen. Dadurch entstanden ungedeckte Kosten – eine „negative Rücklage“ – von 638 Euro.

Diese Reparatur- und Reifenkosten waren nun Anlass, um das Jahresbudget und damit die Festkosten pro Monat zu erhöhen. Entsprechend werden dann in Monaten ohne solche hohe Kosten Rückstellungen gebildet, um hohe Kosten später aus diesem „Topf“ bezahlen zu können. Für das Jahr 2024 haben wir nunmehr die Kosten rückwirkend um 432 Euro pro Jahr erhöht. Entsprechend sind die Monatlichen Fixkosten von 226 (Periode 2020-2023) auf 262 Euro (2024) pro Monat gestiegen.

Wirtschaftlichkeit des Dorfmobils

Der Nutzungstarif des Dorfmobils hat bis zum 12.03.2023 1,99 Euro pro Stunde und 0,10 Euro pro Kilometer betragen. Der Stundentarif dient primär dazu, die Festkosten des Betriebes abzudecken. Die Kilometerkosten sollen die variablen Kosten abdecken. Davon nehmen bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 0,2 kWh/km und einen Strompreis von 30 Cent/kWh die Stromkosten 6 Cent pro km. Die restlichen 4 Cent dienen zur Bildung einer Reserve für Reifenersatz usw. Bei den gestiegenen Stromkosten um 40 ct/kWh ist der Kilometertarif auf 12 Ct/km erhöht worden.

In den ersten drei Betriebsjahren sind auch die Stundentarife nicht angepasst werden. Die Festkosten des Betriebes betragen 2712 Euro pro Jahr, 226 Euro pro Monat. Hieraus folgt bei einer geplanten Nutzung von 114 Stunden ein Tarif von 1,99 Euro pro Stunde. Bei den monatlichen (vereinfachten) Wirtschaftlichkeitsrechnungen wird die Budgetzahl von 226 Euro pro Monat als Festkosten genommen.

Seit März 2023 ist der Stundentarif von 1,99 aus 2,29 Euro pro Stunde erhöht worden, um ein erwartetes Wachstum der Fixkosten entgegen zu treten und um die Bildung von Rücklagen weniger abhängig von außerordentlichen Einkünften zu machen.

Ab Januar 2024 sind aus den o.g. Gründen die monatlichen feste Kosten auf 262 Euro erhöht worden. Dieses ist rückwirkend im Juli 2024 um gesetzt worden. Dabei sind die Tarife erstmal nicht erhöht worden. 

Das Betriebseinkommen oder der Nutzungsumsatz ist der Betrag, der von den Nutzern für die gemieteten Stunden und die gefahrenen km laut Tarif gezahlt wird. Es gab in der Vergangenheit immer mal wieder Sondereinkünfte (siehe unten), mit denen man in Zukunft nich unbeding zählen kann. Deswegen ist es wichtig, dass die normalen Betriebsausgaben vom Betriebseinkommen bezahlt werden können.

Die Betriebsausgaben sind in dieser vereinfachten Berechnung also auf die Budgetzahl von 262 € Fixkosten pro Monat plus (variable) Stromkosten festgelegt. Sonst würden bei Ausgaben in einem Monat ein wirtschaftlicher Vergleich zwischen Monaten wenig Sinn machen. Die budgetierten Kosten, die nicht ausgegeben werden, werden den Rücklagen hinzugefügt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen des Dorfmobil Betriebes.

Die nachfolgenden Grafiken zeigen den Verlauf der verschiedenen wirtschaftlichen Kennzahlen über die Monate.

Der Monat August war bisher jedes Jahr der umsatzstärkste Monat. Das ist 2023 nicht der Fall. Der Rekord liegt bei 559 Euro im August 2022, der auch im Juli 2023 erreicht wurde. Der Tiefpunkt lag bei 90 Euro Umsatz im Lockdown Monat April 2020.  

Betriebseinkommen minus Betriebsausgaben bilden das Betriebsergebnis – ohne Sondererträge. Dabei ist die Anzahl der Nutzungsstunden der wichtigste Erfolgsfaktor. Entsprechend liegt das höchste Betriebsergebnis bis heute im August 2022.

Über die normalen Betriebseinkünfte hinaus hat es verschiedene Sondereinkünfte gegeben, die nicht unbedingt wiederkommen. Ein Überblick solcher Sondereinküfte steht in der Nachfolgenden Tabelle:

Das Betriebsergebnis plus diese Sondererträge bilden zusammen das Gesamtergebnis. 

Das Betriebs- und das Gesamtergebnis sehen kumulativ so aus::

Das kumulative Gesamtergebnis entwickelte sich vor allem durch die Sondereinnahmen sehr erfreulich

Der Geschäftsbetrieb Dorfmobil berücksichtigt in der monatlich veröffentlichten Wirtschaftlichkeitsrechnung keine Abschreibungen. Solche Berechnungen werden nur einmal pro Jahr ausgeführt und sind im Jahresbericht enthalten.

Die Finanzierung und damit auch Ablösung des Eigenanteils (20%) der Investition in das Fahrzeug wird allerdings wohl (als Kostenposition) berücksichtigt.

Wir wollen allerdings das Projekt im Prinzip langfristig durchführen und streben deswegen an, am Ende der Lebensdauer des Fahrzeugs wieder ein Neues anschaffen zu können. Dazu werden die Rücklagen als Rückstellungen für den Ersatz des Fahrzeugs oder ggf. den Ersatz der Batterie gebucht.

Wenn wir davon ausgehen, dass wir nach 10 Betriebsjahren die 80% des Kaufpreises wieder angespart haben sollten, sollten wir einen Überschuss von ca. 3000 Euro pro Jahr erwirtschaften, oder 12.000 Euro nach vier Betriebsjahren. Davon sind wir mit unseren Rücklagen  nach vier Jahren noch ziemlich weit entfernt.

Durch zeitliche Verschiebungen, zum Beispiel Zahlung der Nutzungsgebühren einmal pro Quartal und Versicherung und TüV einmal pro Jahr, kann das Banksaldo des Dorfmobils vom auf dieser Website erwähnten Stand abweichen.  

Stromverbrauch des Dorfmobils

Der Stromverbrauch des Dorfmobils wird über einen extra Zähler im Alten Konsum Barsikow gemessen, also einschl. Eigenverbrauch des Ladesystems. Dieser Eigenverbrauch war außerordentlich hoch im April 2020. Es stellte sich dann heraus, dass die Ladebox defekt war, so dass diese ausgetauscht werden musste.

Es ist offensichtlich, dass der Stromverbrauch pro 100 km im Winter deutlich höher ist als im Sommer. Dabei spielt der Heizbedarf eine große Rolle. Bei der Reichweite spielt dann auch noch die Kapazität der Batterie mit, die schlechter wird bei niedrigeren Temperaturen. Dadurch kommt die Reichweite des Dorfmobils bei voller Batterie an kalten Wintertagen unter 200 km. Im Sommer kann die Reichweite fast 400 km betragen bei einem Verbrauch von ca. 15,6  kWh / 100 km. Der Rechner im Auto zeigt dann übrigens einen Verbrauch von 13,1 kWh/100 km, so dass das Laden ca. 20% mehr Strom nimmt als im Auto tatsächlich für den Antrieb genutzt wird. Der Verlust liegt in dem Wirkungsgrad der Batterie (Aufwärmung beim Laden), aber auch im Stromverbrauch des Ventilators zur Batteriekühlung beim Laden. Der niedrigste Stromverbrauch wurde für Juli 2022 bei 15,2 kWh/100 km ausgewiesen, einschließlich Lade-Energie. Die höchste im Bordcomputer angezeigte Reichweite war 397 km im Juni 2022.

Wenn offensichtlich die Temperatur den Stromverbrauch des Dorfmobils beeinflusst, ist es interessant zu sehen, wie dieser Stromverbrauch in Abhängigkeit der Temperatur aussieht. Dazu haben wir die durchschnittliche Monatstemperatur in Neuruppin genommen, die im Internet zu finden war. Im Winter sehen wir den Effekt der Heizung und bei höheren Sommertemperaturen sehen wir den Effekt der Klimaanlage auf den Stromverbrauch.

Der Stromverbrauch hängt außerdem noch stark vom Fahrstil der Nutzer ab und zum Beispiel von der Nutzung der „ECO“ Option und von der Energierückgewinnung beim Bremsen („Einpedalfahren“). Deswegen gibt es auch eine relativ starke Spreizung des Stromverbrauchs in dieser Grafik. Variationen der Temperatur während des Monats tun dann ihr Übriges. Trotzdem ist der Temperatureffekt recht deutlich sichtbar.

Wir haben versucht, den Effekt vom Fahrstil vom Temperatureffekt zu trennen. Unter der Annahme, dass der Fahrstil der Nutzer nicht vom Wetter abhängt, haben wir eine Temperaturkorrektur auf den Energieverbrauch angewendet. Diese Korrektur wird im nächsten Bild beschrieben.

Wenn wir nun den Energieverbrauch mit dieser Korrelation für Temperaturunterschiede korrigieren, shene wir eine Entwicklung des Fahrstiles über die letzten zweieinhalb Jahre. Bei aller Ungenauigkeit sieht es danach aus, dass die Nutzer in dieser Zeit im Monatsdurchschnitt um ca. 10% effizienter geworden sind.

Langfristige Tendenzen

Langfristige Tendenzen können aus den Jahresvergleichen entnommen werden, die im Jahresbericht 2023 gegeben und kommentiert werden. Dieser Jahresbericht können Sie hier herunterladen: DorfmobilJahresbericht2023verkleinert.

Den früheren Jahresbericht über das Jahr 2022 können Sie hier herunterladen: DorfmobilJahresbericht2022

Weitere Einzelheiten

Technische Herausforderungen und Logbuch

Die technischen Herausforderungen, mit denen die Projektgruppe Dorfmobil des Dorfvereins ,Barsikow e.V.‘ konfrontiert werden, werden hier unten in umgekehrter Zeitfolge notiert, d.h. die jüngsten Themen zuerst.

Im Ergebnis war das Dorfmobil im ersten Jahr 4 Tage lang nicht zur Verfügung wegen der Probleme mit der 12V Batterie. Für die TüV Prüfungen sind jährlich ca. 2 Tage reserviert. Jeden zweiten Monat wird das Fahrzeug mittels einer Checkliste vom Fahrzeugwart geprüft. Dafür werden kurzfristig freie Zeitfenster (ohne Reservierung) benutzt. Damit liegt die Verfügbarkeit des Fahrzeugs für Nutzung insgesamt auf über 99%.

05.09.2024: Nach 55 Monaten Dorfmobil ist ein Nutzer mit leerer Batterie liegen geblieben.
Wir dachten, die „Reichweitenangst“ definitiv überwunden zu haben – nun ist es durch eine Reihe von unglücklichen Umständen passiert. Diese Umstände waren teilweise technischer und teilweise organisatorischer Art. Eine Nutzerin machte sich auf dem Weg für eine längere Fahrt (ca. 220 km hin- und zurück)
(1)  Durch unbekannte Ursache war das Dorfmobil nachts nicht vollständig geladen. Nach 7 Minuten wurde das Laden abgebrochen. Darum war die Reichweite nicht ausreichend für den Tag. Vielleicht hat die Temperatur eine Rolle gespielt?
(2) die Nutzerin hat die Reichweite bei der Abfahrt nicht geprüft. Das Auto war ja an der Wallbox angeschlossen.
(3) als die Nutzerin Strom tanken wollte fand sie keine Ladestation. Sie hatte zuerst keine App um eine zu suchen, danach wohl eine App, aber ohne Filter für Typ 2 Stecker, der für das Dorfmobil anzuwenden ist.
(4) als dann endlich eine Ladestation gefunden war, benutzte sie eine falsche Ladekarte. Unser runder Ladechip war nicht klar als solcher erkennbar.
(5) telefonische Unterstützung seitens der Arbeitsgruppe war begrenzt durch eine leere Handybatterie bei einem Helfer, Funklöcher bei der Nutzerin und Theaterbesuch beim zweiten Helfer.
Das Auto wurde von der ADAC fachmännisch nach Barsikow transportiert. Das Dorfmobil übernimmt die Kosten. Das Laden gelang am nächsten Tag, auch an öffentlichen Ladestationen tadellos. Maßnahmen zur verbesserten Kommunikation über Laden an öffentlichen Ladestationen sind eingeleitet.
 
19.08.2024: Gefahrene Kilometer nicht vom MOQO System registriert.
An diesem Tag wurde eine Fahrt von 75 km im MOQO System als 1 km registriert und entsprechend berechnet. Das Problem wurde entdeckt, weil die kumulative Entfernung aller Fahrten plötzlich eine Diskrepanz von 74 km mit dem Kilometerstand auf dem Tacho zeigte. Der Grund für diese Abweichung bei den MOQO Daten muss noch untersucht werden.
 
26.06.2024: Alarm ‚Reifenpanne‘ und STOP.
Der Reifen rechts hinten ist kaputt und kann nicht mehr repariert werden. Der Reifen wurde ersetzt. Kosten 129,46 Euro.
 
02.05.2024: HU, UVV und Reparaturen
Anlässlich der Hauptuntersuchung wurde das Auto gewartet, die Vorderreifen mit den Hinterreifen ersetzt und hinten 2 neue Reifen montiert. Die schon festgestellten Schäden am Querlenker vorne, Stabilisatorstreben vorne und  am Fußgängerwarner wurden wieder in Ordnung gebracht. Die Gesamtrechnung betrug 2222 Euro. Den Nutzern wird dringend empfohlen, keine Plattenwege mehr zu benutzen, wenn dieses vermeidbar ist.
 
20.03.2024: Rückfahrkamera ist ausgefallen
Das Kamerabild war blau mit dem Text „Es steht kein Kamerabild zur Verfügung“. Am nächsten Tag hat unser Fahrzeugwart durch Reinigung und „einen Schlag auf dem Hinterkopf“ das System wieder funktionstüchtig gemacht.
 
19.03.3023: Schäden am Fahrgestell vorne
Bei der jährlichen TüV Überprüfung wurden Schäden festgestellt, die wahrscheinlich mit dem Fahren auf Plattenwegen zusammenhängen: Querlenker und Stabilisatorgelenke müssen ersetzt werden. Die Kosten betragen um die 1000 Euro.

20. Februar 2024: Lackschaden an der Vorderseite.
Durch unbekannte Ursache haben wir einen kleinen Lackschaden an der Vorderseite unseres Dorfmobils (siehe Foto). Dieser soll wohl mit Spachteln und Lackstift repariert werden.

1. Februar 2024: Defektes „Acoustic Vehicle Alerting System“ (AVAS)
Seit Anfang Februar ist unser AVAS defekt – das System, das einen „Motorlärm“ simuliert, wenn das Auto langsam fährt. Die Taste am Dashboard, mit der das System ein- und ausgeschaltet werden kann, blinkt und der „Motorlärm“ ist nicht mehr zu hören. Ein funktionierendes AVAS ist seit Juli 2021 bei Neuzulassung Pflicht. Weil unser Autotyp vor Mitte 2019 zugelassen wurde, muss unser AVAS funktionstüchtig sein. Es muss nun ein neues AVAS installiert werden – Kosten ca. 500 Euro.  

23. November 2023: Probleme um das Auto über Internet zu schließen.
Beim Schließen des Fahrzeugs über die Moqo App versucht das System zuerst, über Bluetooth mit dem Auto zu kommunizieren. Oft gelingt das, manchmal nicht. Dann wird versucht, das Auto über Internet zu schließen. Am 23.11.23 gelang auch das nicht und kam die Nachriucht „Hinweis: Der Zugriff zu dieser Seite wurde verweigert. Eventuell haben Sie die falsche Rolle oder das falsche Team/ den falschen Provider ausgewählt.“ Nach Anrufen der Moqo Helpdesk stellte sich heraus, dass ein Software Fehler bei Moqo die Ursache war. Das gleiche Problem (mit einer anderen Fehlermeldung) trat ein paar Tage später wieder auf. Am 28.11 funktionierte die Schließung über Internet wieder. In allen Fällen, wo Schließung über die App nicht gelang, konnte die Moqo Helpdesk das Fahrzeug über Internet wohl schließen.
 
4. Juni 2023: Letzte Übertragung von Ladungsdaten von der Wallbox ins Internet
Der Betreiber (has.to.be) der IT Infrastruktur für die Kommunikation von Ladebewegungen an der Wallbox hat das  Kommunikationsprotokoll geändert. Die angebotene Lösung kostet allerdings Geld, das wir nicht ausgeben wollen. Wir suchen noch nach einer alternativen Lösung. Die Ladedaten werden nun (wie vorher auch) über einen gesonderten Stromzähler im Alten Konsum abgelesen. Nur fehlt nun eine zweite Messung zur Kontrolle.
 
21. März 2023: gerissenes Rücklicht vor der TüV Prüfung ersetzt
Am 25. Januar 2023 hat eine Nutzerin festgestellt, dass das linke Rücklicht einen kleinen Riss hatte. Dieses musste vor der TüV Prüfung ersetzt werden und der Schaden kostete insgesamt 287 Euro. Hiermit haben wir den ersten Schaden an unserem Dorfmobil zu verbuchen. Die Schadenssumme kann noch im Kostenbudget für das Jahr unter Unvorhergesehenem untergebracht werden.
 
18. März 2023: Tariferhöhung
Mit Wirkung vom 18. März 2023 wurden die Tarife erhöht von 1,99 auf 2,29 Euro pro Stunde und von 10 auf 12 Cent pro km.
 
September 2022: MOQO Kilometerangaben
Jeden Monat werden die kumulierten Nutzungskilometer mit dem Kilometerstand des Dorfmobils verglichen (siehe Tabelle DorfmobilStatusbericht.numbers-Statusbericht). Seit März 2022 ist der kumulierte Unterschied zwischen diesen Messungen 28 km auf einer Gesamtzahl von über 40.000 km. Am 3. und 4. September 2022 wurde während einer Nutzungszeit von 22 Stunden laut MOQO System 1 km gefahren. Der Nutzer erklärte, dass er 260 km gefahren war. Die Ursache dieses Problems wird noch mit MOQO erörtert. Nach Korrektur dieser Fahrt von 1 auf 260 km war der kumulierte Unterschied zwischen beiden Messungen von 28 auf 30 km gestiegen. Die extra 2 km sind wohl mit der Genauigkeit der Entfernungsschätzung des Nutzers zu erklären.
 
Januar 2022: Ladegeschwindigkeit reduziert
Bei verschiedenen Gelegenheiten wurde uns darauf hingewiesen, dass langsam laden batterieschonender ist als schnell laden. Wir hatten noch nie einen Engpass beim Laden der Antriebsbatterie. Im Gegenteil: wir sind in den Monaten April bis August 2020 lange gut durch die Zeit gekommen ohne Wallbox, durch Nutzung einer Schuko Steckdose mit max. 3,7 kW (Brutto) Ladeleistung. In diesem Zusammenhang haben wir beschlossen, die Ladegeschwindigkeit unserer Wallbox nun erstmal von 22 kW auf 11 kW herunter zu regeln. Die Antriebsbatterie ist das kostbarste „Verschleißteil“ unseres Dorfmobils, das wir lange in guter Kondition behalten wollen. Die Entscheidung ist am 22. Januar 2022 umgesetzt. Nun wird also an unserer Ladebox nur noch mit maximal 11 kW geladen.
 
November 2021: Änderungen in der MOQO App
Als unser IT Anbieter MOQO das Design der Buchungs-App veränderte, mussten die Nutzer lange suchen, wo der wichtige „Fahrzeug buchen“-Knopf geblieben war. Wir fanden ihn irgendwann zwar, aber es war viel zu kompliziert. Mit einer eMail an MOQO wurde die App wieder in das gewohnte Design zurückversetzt.
 
August-Dezember 2021: Ladeunterbrechungen
Seit den späten Sommermonaten gab es Probleme mit dem Aufladen der Antriebsbatterie. Oft wurde das Auto nicht komplett geladen, obwohl es angeschlossen war. Die Ursache des Anhaltens war lange unklar und konnte wohl vom Auto als auch von der Ladebox verursacht worden sein. Eine weitere Komplikation in der Ursachenforschung war, dass das Problem nicht immer und in ungleichen Größen auftrat.
Im November wurde das Auto dann vom Fahrzeugwart zur Werkstatt gebracht zur Auslesung des Bordcomputers. Es stellte sich heraus, dass das Problem im Fahrzeug liegen könnte. Durch den Ersatz von elektronischen Komponenten im Auto wurde eine mögliche Ursache im Fahrzeug behoben.
Als sich dann herausstellte, dass das Ladeproblem trotzdem noch auftrat, wurde die Ursache in der Wallbox, bzw. ihrer Ansteuerung vermutet. Eine Testladung an einer anderen Ladesäule war erfolgreich, während die Probleme an unserer Ladesäule immer häufiger wurden. Die wahrscheinliche Ursache in der Wallbox ist wohl gewesen, dass das Kommunikations- und Registrationssystem „Hastobe“ die Anlage ausgeschaltet hat, wenn es eine nicht-konsistente Datenreihe registriert hatte. Als wir die Intervalle einer solchen Prüfung testweise verlängert hatten, konnte das Fahrzeug ohne Probleme wieder voll geladen werden. Wir haben also dieses Interval nun permanent auf 30 Minuten verlängert. Damit ist nun hoffentlich dieses Ladeproblem aus der Welt. Auf jeden Fall ist es seitdem nicht mehr aufgetreten.
 
Januar 2021: Leere 12V Batterie
Im Januar 2021 ist es zweimal passiert, dass die 12V Batterie leer war, als ein Nutzer das Auto benutzen wollte. Die Ursache war möglicherweise einmal, dass die Beleuchtung des Fahrzeugs nach der Nutzung eingeschaltet geblieben war (Lichtschalter nicht auf „Auto“). Das zweite Mal war nicht mehr sicher zu rekonstruieren, aber wahrscheinlich war die 12 V Batterie durch ein Parklicht erschöpft. Es wurde eine Prozedur entwickelt, diese Problematik schnell zu lösen, wenn sie wieder auftritt. Ab Eintreffen des Fahrzeugwartes (oder dessen Stellvertreter) sollte das nun weniger als 10 Minuten kosten. Seitdem ist das Problem nicht wieder aufgetreten.
 
Mai 2020: Batterieklemme 12V Batterie
Eine Batterieklemme an der kleinen 12V-Batterie war lose (zu groß). Als wir das Auto nicht in der üblichen Art öffnen konnten, wurde die Hilfe von Renault benötigt. Diese schickte den ADAC, der das Problem erstmal zu lösen schien. Als das Problem am Samstag, den 2.5., zum zweiten Mal auftrat, ließ Fahrzeugwart Wilfried Kunze das Auto von der Werkstatt abholen. Am späten Nachmittag des 4.5. war es wieder einsatzbereit. In der Werkstatt wurde eine übergroße Polklemme an der kleinen Zusatzbatterie festgestellt. Dadurch fehlte der Strom für die Bordsysteme. Das Problem wurde in der Werkstatt erstmal behoben, bedurfte aber einer Nachbesserung vom Fahrzeugwart, um endgültig gelöst zu sein.
 
April 2020: Wallbox und FI Schutzschalter
Bei der Berichterstattung über April stellte sich heraus, dass der Stromverbrauch 43% höher war als die von der Ladestation abgelieferte Strommenge. Außerdem schaltete anfangs ab und zu, später immer der FI-Schutzschalter am Konsum die Wallbox aus, wenn das Fahrzeug an die Ladestation angeschlossen wurde. Dadurch, dass das Problem nicht immer auftrat, dauerte es lange, ehe wir uns sicher waren, dass das Problem an der Wallbox und nicht am Auto lag. Nur als das klar war, konnten wir die Wallbox an den Lieferanten zurückschicken. Dieser hat uns eine brandneue Anlage geschickt, die wir am 14. August 2020 angeschlossen haben.
Leider war damit das Problem mit dem FI Schutzschalter noch immer vorhanden. Als unser Elektriker diesen Schutzschalter durch einen anderen Typ ersetzt hatte, war auch dieses Problem behoben. Das alte Modell war ein Eaton xPole PXF 40/4/003-A; das neue Modell ist ein GE Elfa 604208.
In der Zwischenzeit wurde das Dorfmobil über eine Schuko-Steckdose gleich neben der Ladestation aufgeladen. Pro Ladestunde konnten so 17 km Reichweite hinzugewonnen werden. Das ist nicht üppig, reichte für unsere Bedürfnisse bis Mitte August 2020 aber vollkommen aus.

Ausführlicher Statusbericht zum 21.02.2021 mit Analyse der Nutzergruppe: Ein Jahr Dorfmobil Barsikow

Der Dorfverein ,Barsikow e.V.’ – Arbeitsgruppe Dorfmobil – erstattet regelmäßig einen Erfahrungsbericht über das Dorfmobil in Barsikow. Dieser Bericht wurde erstellt nach Ablauf des ersten Betriebsjahres.

Nutzer:Innen

Es haben sich im ersten Betriebsjahr insgesamt 31 Nutzer:Innen registrieren lassen, davon schon 28 im ersten halben Jahr. Die Entwicklung der Anzahl der registrierten Nutzer wird in diesem Bild grafisch dargestellt. Ein registrierter Nutzer hat sich als Nutzer abgemeldet, so dass noch 30 aktive Nutzer registriert sind.

Allerdings haben 16 dieser Nutzer:Innen ihren Führerschein nicht nach den vorgeschriebenen 6 Monaten neu validieren lassen, so dass sie nicht ohne Validation ein Nutzungsrecht haben. Es gibt zum 20.02.2021 also nur noch 14 Nutzer mit Nutzungsrecht.

Insgesamt haben 22 von diesen 31 registrierten Personen das Dorfmobil im Laufe des Jahres tatsächlich genutzt. Von den 31 registrierten Nutzer:Innen haben 15 ihren ersten Wohnsitz in Barsikow. Von den 22 tatsächlichen Nutzer:Innen haben 12 ihren ersten Wohnsitz in Barsikow, 7 haben hier ihren zweiten Wohnsitz oder Verwandte in Barsikow, so dass wir diese zu den „Festen Gästen“ zählen. Weitere 3 Nutzer wohnen außerhalb von Barsikow und werden nicht als Feste Gäste gesehen. Gerade in den Sommermonaten ist bei Besuchern und Feriengästen ein Bedarf da, das Dorfmobil zu benutzen. Damit hat das Dorfmobil auch touristische Relevanz.

Die Verteilung der Nutzer:Innen über die Geschlechter ist ziemlich ausgewogen, insbesondere bei den tatsächlichen Nutzer:Innen, wo Frauen 45% der Gruppe ausmachen.

Das Altersprofil der registrierten Nutzer und der Nutzer, die tatsächlich das Dorfmobil benutzt haben, zeigt, das es in (fast) allen Alterskategorien Nutzer gibt. Es war wohl zu erwarten, dass die jüngere Gruppe unter 50 sich einer solchen neuen Entwicklung öffnen würde. Offensichtlich ist die Gruppe über 60 bereit, damit zu experimentieren und hat wahrscheinlich auch Zeit dazu. Dazwischen scheint eine Gruppe zu sein, die (noch) kein oder wenig Interesse gezeigt hat.

Als Zielgruppen wurden am Projektanfang 6 Gruppen definiert. Die 22 Personen, die das Dorfmobil tatsächlich genutzt haben, verteilen sich wie folgt über diese Nutzergruppen:

Die Einteilung in diese Kategorien wurde von der Arbeitsgruppe eingeschätzt. Die Nutzer:Innen wurden nicht alle befragt. Die Kategorien E und F wurden auf Grund von Corona nicht beworben.

Das „MOQO“ Reservierungssystem führt eine Statistik über die Buchungen aller Nutzer:Innen. Wie das oft in solchen Analysen der Fall ist, sorgt ein kleiner Teil der Nutzer:Innen für die Mehrheit der Buchungen. In unserem Fall zeichnen 5-6 Nutzer:Innen für 80% der insgesamt 462 Buchungen. Dabei zählt das System alle Buchungen, auch stornierte Buchungen zum Beispiel, wenn der Nutzer nach der Nutzung noch etwas im Auto vergessen hatte und darum noch mal buchen musste, um Zugang zum Fahrzeug zu bekommen. Insgesamt werden ca. 8% der Buchungen storniert. Diese Ungenauigkeit würde aber die Schlussfolgerung nicht ändern.

Nutzung des Dorfmobils

Die Nutzung des Dorfmobils wird gemessen in Stunden und in gefahrenen Kilometern. Der Stundentarif dient dazu, die festen Kosten des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes „Dorfmobil Barsikow“ zu bestreiten. Diese betragen € 226,33 pro Monat. Bei einem Tarif von 1,99 pro Stunde sind also 114 Nutzungsstunden pro Monat notwendig, um diese Kosten zu decken oder 26 Stunden pro Woche.

Die tatsächliche Zahl der Nutzungsstunden ist – mit Ausnahme der Sommermonate Juni – Oktober deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Frühling 2020 und der Winter 2020/21 wurden stark von der Corona Krise beeinträchtigt. Dadurch sind viele Fahrtziele und Ausflüge weggefallen und gemeinsame Ausfahrten waren nicht möglich. Außerdem kann die Pandemie die Nutzer:innen verunsichert haben, ein Auto mit anderen zu teilen. Trotzdem ist ein Sommer/Winter Profil in der Nutzung zu erwarten, wenn auch nur durch die deutliche Zunahme der „Festen Gäste“ in der Sommerzeit.

Die Anzahl der Buchungen pro Woche folgt einem ähnlichen Profil, die Untergrenze ist eine Handvoll, die Obergrenze etwas über 15 Buchungen pro Woche.

Eine Nutzung dauert im Durchschnitt 2 Stunden und 17 Minuten.

Die gefahrenen km werden im Prinzip gegen die geschätzten variablen Kosten abgerechnet, so dass diese Zahl wirtschaftlich nicht so wichtig ist. Für den Umwelteffekt spielt diese Zahl dagegen die größte Rolle. Am 20. Februar standen insgesamt (kumulativ) 14.665 km (nach dem ersten Halbjahr 7.900 km) Nutzung zu Buche. Die Arbeitsgruppe hatte die gefahrenen km am Anfang des Projektes auf 10.000 km pro Jahr geschätzt. Diese Zahl konnte wohl deutlich übertroffen werden. Der Tacho steht auf 15.111 km, davon sind 446 km als Dienstfahrten verbucht, zum Beispiel, um das Dorfmobil vom Lieferanten in Berlin nach Barsikow zu bringen oder für Werkstattbesuche und Testfahrten.

Pro Buchung werden im Durchschnitt ca. 35 km gefahren; pro Nutzungsstunde ca. 15 km.

Energieverbrauch

Der Stromverbrauch des Dorfmobils wird vor der Ladeeinrichtung gemessen, so dass der Eigenverbrauch der Wallbox dabei mitgerechnet wird. Im Fahrzeug kann man ablesen, wie viel das Dorfmobil selber gebraucht. Dieses variiert von ca. 14 kWh/100 km im Sommer bei sparsamem Fahren bis ca. 24 kWh/100 km im Winter.
Insgesamt hat das Dorfmobil im ersten Jahr 3032 kWh Strom verbraucht, was im Durchschnitt 20,1 kWh/100 km bedeutet. Im August/September lag der Wert für Auto plus Ladeeinrichtung bei ca. 17,3 und im Dezember/Januar bei ca. 26,5 kWh/100 km.
In der Periode Mai-August war die Ladeeinrichtung offensichtlich nicht in Ordnung, so dass der tatsächliche Stromverbrauch des Betriebes um rund 43% über der erwarteten Menge lag. Nachdem Ende August eine neue Wallbox installiert wurde, passte der Energieverbrauch besser. Wir haben seitdem keine Messungen mehr ausgeführt, um den Verbrauch von Auto und Ladeeinrichtung getrennt festzustellen.
Bei einem Strompreis von 30,24 Cent pro kWh bedeutet der Durchschnittsverbrauch von 0,201 kWh/km Stromkosten ca. 6,1 Cent/km, so dass bei unserem Tarif von 10 Cent pro km noch ein kleiner Beitrag zu den festen Kosten geleistet wird. Ein kleiner Teil soll noch in eine Rückstellung für Reifen usw. fließen. Diese Rückstellung wird übrigens hier in der wirtschaftlichen Tabelle nicht berücksichtigt.

Verfügbarkeit

Das Dorfmobil war in seinem ersten Jahr insgesamt 11,2% der Zeit in Nutzung und 1,1% der Zeit nicht verfügbar wegen kleinerer technischer Probleme (s. unten). Es bleiben also noch 88,7% für die weitere Nutzung zur Verfügung!

Wirtschaftlichkeit des Geschäftsbetriebes „Dorfmobil Barsikow“

Die wirtschaftlichen Ergebnisse des Geschäftsbetriebes für das erste Jahr werden in der Tabelle im Anhang zusammengefasst. Das monatliche Betriebsergebnis für die ersten 12 Monate wird hier grafisch dargestellt:

In der Periode Mai-Oktober konnte der Betrieb schwarze Zahlen schreiben. Der kumulierte Überschuss ist am 20.02.2021 ca. € 259. Die Gewinne ab Mai kamen zustande, weil die variablen Kosten geringer waren als die empfangene variable Vergütung, so dass damit auch teilweise fehlende Nutzungsstunden kompensiert werden konnten. Die Sonderposition für die Periode Mai bis August wird im Anhang 1 erklärt.

Technische Herausforderungen

Wir hatten in diesem Jahr ein paar technische Herausforderungen:

  1. Eine Batterieklemme an der kleinen 12V-Batterie war lose (zu groß). Als wir das Auto nicht in der üblichen Art öffnen konnten, wurde die Hilfe von Renault benötigt. Diese schickte den ADAC, der das Problem erstmal zu lösen schien. Als das Problem am Samstag, den 2.5., zum zweiten Mal auftrat, ließ Fahrzeugwart Wilfried Kunze das Auto von der Werkstatt abholen. Am späten Nachmittag des 4.5. war es wieder einsatzbereit. In der Werkstatt wurde eine übergroße Polklemme an der kleinen Zusatzbatterie festgestellt. Dadurch fehlte der Strom für die Bordsysteme. Das Problem wurde in der Werkstatt erstmal behoben, bedurfte aber einer Nachbesserung vom Fahrzeugwart, um endgültig gelöst zu sein.
  2. Hartnäckiger war ein Problem an der Ladestation (=Wallbox): Der Stromverbrauch war 43% höher als die von der Ladestation abgelieferte Strommenge. Außerdem schaltete anfangs ab und zu, später immer der FI-Schutzschalter am Konsum die Wallbox aus, wenn das Fahrzeug an die Ladestation angeschlossen wurde. Offensichtlich gab es ein Problem mit der Ladestation, so dass diese an den Lieferanten zurückgeschickt wurde. Dieser hat uns eine brandneue Anlage geschickt, die wir am 14. August 2020 angeschlossen haben. Leider war damit das Problem mit dem FI Schutzschalter noch immer vorhanden. Als unser Elektriker diesen Schutzschalter durch einen anderen Typ ersetzt hatte (Das alte Modell war ein Eaton xPole PXF 40/4/003-A; das neue Modell ist ein GE Elfa 604208), war auch dieses Problem behoben. Jetzt haben wir also, 6 Monate nach Inbetriebnahme, ein funktionierendes Ladesystem. Für eine Prüfung des Eigenverbrauchs der Wallbox ist die Zeit noch zu kurz gewesen. In der Zwischenzeit wurde das Dorfmobil über eine Schuko-Steckdose gleich neben der Ladestation aufgeladen. Pro Ladestunde konnten so 17 km Reichweite hinzugewonnen werden. Das ist nicht üppig, reichte für unsere Bedürfnisse bis Mitte August 2020 aber vollkommen aus.
  3. Im Januar 2021 ist es zweimal passiert, dass die 12V Batterie leer war, als ein Nutzer das Auto benutzen wollte. Die Ursache war einmal, dass die Beleuchtung des Fahrzeugs nach der Nutzung eingeschaltet geblieben war (Lichtschalter nicht auf „Auto“). Das zweite Mal war nicht mehr sicher zu rekonstruieren, aber wahrscheinlich war die 12 V Batterie durch ein Parklicht erschöpft. Es wurde eine Prozedur entwickelt, diese Problematik schnell zu lösen, wenn sie wieder auftritt. Ab Eintreffen des Fahrzeugwartes (oder dessen Stellvertreter) sollte das nun weniger als 10 Minuten kosten.

Im Ergebnis war das Dorfmobil 4 Tage lang nicht zur Verfügung wegen der Probleme mit der 12V Batterie und 4 Stunden durch die Entladung der selben Batterie durch Anlassen der Beleuchtung nach der Fahrt. Insgesamt war das Auto 100 Stunden oder 1,1% nicht verfügbar im ersten Betriebsjahr.

Weitere Entwicklung

Obwohl der Betrieb im ersten Jahr kostendeckend war, bleibt das Projekt doch hinter den Erwartungen zurück. Als Hauptgrund dafür sehen wir die direkt nach Inbetriebnahme beginnende Corona-Pandemie mit ihren massiven Einschränkungen. Im Sommer hat sich das mit den Lockerungen etwas relativiert, aber im Herbst und Winter 2020 war mit dem neuen Lockdown wieder ein großer Effekt zu sehen. Nicht nur gab es Vorbehalte gegen die Nutzung sondern vor allem auch, weil potentielle Nutzer einfach keine Fahrziele hatten.

Für die Zeit nach der Pandemie wird die Arbeitsgruppe neue Initiativen entwickeln, um die Nutzung weiter zu stimulieren.

Die Arbeitsgruppe Dorfmobil Barsikow

Fabio Meister, Vorsitzender
Willem Schoeber, stellv. Vorsitzender
Wilfried Kunze, Fahrzeugwart
Anna Funke, Kommunikation
Miguel Plonczak, Verschiedenes
Gritta Rösing, Verschiedenes

Anhang 1: Wirtschaftlichkeit

Anhang 2: Kennzahlen

Fußnote

Die Stromkosten für Mai bis August sind geschätzt. Zum überwiegenden Teil wurde über ein Schuko Steckdose geladen und dieser Strom wurde nicht gemessen. Dieser nicht gemessene und nicht in Rechnung gestellte Strom wurde trotzdem in die Berechnung aufgenommen, um ein realistisches Bild der Kosten zu haben. Der Vorteil des nicht gezahlten Stroms wird unter „Sonderposition“ dann gegengerechnet.

Den ausführlichen Statusbericht nach einem Betriebsjahr (21.02.2021) können Sie auch als PDF herunterladen: StatusberichtDorfmobil20210220

Der entsprechende Jahresbericht über 2021 können sie hier herunterladen: DorfmobilJahresbericht2021