Wirtschaftlichkeit für den Nutzer
Die Kostenstruktur des Dorfmobils unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der für ein Privatauto: Für das Dorfmobil fällt die Versicherung etwas teurer aus (dafür ist es eine Vollkasko-Versicherung), außerdem gibt es zusätzliche Kosten für das Buchungssystem. Die KFZ-Steuer fällt für eine Elektroauto weg. Dazu kommt die Förderung des Landkreises für den Kaufpreis, Ladestation und Einrichtung. Damit sind die Gesamtkosten deutlich geringer als bei privater Anschaffung des gleichen E-Autos. Ein weiterer wichtiger wirtschaftlicher Effekt ist, dass diese Fixkosten unter allen Nutzern aufgeteilt werden.
Es ist allerdings auch so, dass nicht jeder sich ein solches E-Auto mit diesem Preis anschaffen würde. Darum ist es sinnvoll, wenn jeder für sich die Wirtschaftlichkeit der Nutzung dieses Dorfmobils mit der Nutzung eines privaten Fahrzeugs vergleicht. Dabei ist jeder Fall unterschiedlich. Wir wollen trotzdem ein paar Beispiele der Wirtschaftlichkeit des Dorfmobils zeigen. Wichtig ist erstmal, dass Sie sich aller Kosten bewusst sind, die Sie mit Ihrem eigenen Auto haben; oft ist ein eigenes Auto deutlich teurer als man selbst denkt.
Die Kilometerkosten für das Dorfmobil sind momentan 12 Cent. Ein Kilometer mit einem Verbrenner kostet bei 1,75 Euro Spritpreis und sparsamen 4 Liter/100 Kilometer 7 Cent/km. Für Reifen muss man ca. 1,5 Cent/km dazu rechnen. Damit ist das effiziente Privatauto pro km günstiger als das Dorfmobil, wenn das da sowieso steht. Ab einem Verbrauch von 6 L/100 km aufwärts ist es pro km günstiger, mit dem Dorfmobil zu fahren. Das berücksichtigt für das eigene Auto noch keine Fixkosten und für das Dorfmobil noch keine Stundenkosten.
Wenn Sie im Durchschnitt 50 Stundenkilometer fahren (einschließlich Einkauf, Pause, usw.) kommen pro km noch (2,99/50=) 6,0 Cent für den Stundentarif dazu. Dann wäre es günstiger, das Dorfmobil zu nehmen ab einem Spritverbrauch des eigenen Autos von 9,4 L/100km aufwärts, Ohne Berücksichtigung von Versicherung, Steuern, Reparaturen usw., die beim eigenen Fahrzeug anfallen.
In der Praxis ist die durchschnittliche Geschwindigkeit der Dorfmobil Fahrten unter Berücksichtigung von Einkauf usw. nur 13,2 km/Stunde. Dann kämen noch 22,7 Cent/km für den Stundentarif zu den Kosten hinzu und wäre das Dorfmobil nur Konkurrenzfähig mit einem eigenen Auto, das zu Hause steht, wenn letzteres einen Spritverbrauch von 12 L/100 km hätte.
Das Dorfmobil ist also rein finanziell, ohne Berücksichtiging von ökologischen Effekten, (nur) unter bestimmten Umständen günstiger als ein eigenes Auto, das am Haus sowieso zur Verfügung steht. Dieses gilt, wenn das Dorfmobil unterwegs wenig Wartezeit und das eigene Auto einen Spritverbrauch von über ca. 9 Liter/100km hat.
Wenn Sie ihr eigenes (zweites) Auto weg tun oder erst gar nicht anschaffen, und wenn so durch die Nutzung des Dorfmobils die eigenen Fixkosten wegfallen, ist die Nutzung des Dorfmobils fast immer günstiger als das eigene Auto.
Im nächsten Beispiel, werden Zahlen aus den entsprechenden ADAC Kostenübersichten abgeleitet für einen neuen (effizienten) Opel Corsa 1,2 mit 4L/100 km Spritverbrauch. In diesem Fall werden im Jahr 5000 km gefahren – im Dorfmobil oder im eigenen, neuen Opel Corsa. Der durchschnittliche Dorfmobil Nutzer braucht für diese Entfernung 330 Stunden; hier rechnen wir mit 500 Stunden (10 km/h) und stellen damit 170 extra Wartestunden zur Verfügung. Die Tabelle zeigt, dass ein eigenes Auto bei dieser Fahrleistung deutlich teurer ist als die Benutzung des Dorfmobils. Die kosten sind sogar fast gleich, wenn man die Abschreibung / den Wertverlust komplett vergisst.

Die nun folgenden Beispiele sind noch mit den alten Tarifen berechnet worden, wie diese bei der Einführung des Dorfmobils galten. Wir empfehlen Interessierten, ihre eigenen Berechnungen zu machen mit den jeweils gültigen Tarifen des Dorfmobils und Kosten eines eigenen Autos mit den aktuellen Preisen.
Falls Sie 5000 km pro Jahr fahren (das sind monatlich rund 417 km, bzw. wöchentlich rund 100 km oder ca. 5 Hin- und Rückfahrten nach Wusterhausen), gehen wir davon aus, dass Sie das Auto ca. 10 Stunden pro Woche nutzen werden.
Wir haben die monatlichen Kosten für das Dorfmobil den monatlichen Kosten für einen Seat Ibiza (Quelle: ADAC https://www.adac.de/infotestrat/autodatenbank/autokosten/autokosten-rechner/default.aspx) gegenübergestellt. In der Zeile ,Summe der Nutzungskosten‘ können Sie sehen, dass das Dorfmobil sogar dann günstiger ist, wenn Sie das Privatauto geschenkt bekommen!
Falls Sie Ihr Auto nicht geschenkt bekommen haben, dann kostet Sie das Dorfmobil für 5000 km pro Jahr weniger als die Hälfte des Privatautos.
Und falls Sie 10.000 km pro Jahr fahren (das sind monatlich 833 km, wöchentlich fast 200 km) und damit das Auto rund 20 Stunden pro Woche nutzen, fahren Sie mit dem Dorfmobil immer noch 30% günstiger.
In unserem Beispiel können Sie 17.500 km pro Jahr fahren, bevor das Privatauto günstiger wird. Wenn Sie auf ein größeres Auto als den Seat Ibiza in der Basisausstattung verzichten, sogar noch weiter.
Aber schon mit 10.000 km pro Jahr sind Sie ein ,Großnutzer‘. Zwei von Ihnen, und wir können die Stundentarife senken oder für ein zweites Auto sparen! Letztendlich sind die monatlichen Fixkosten nur 226 Euro. Wenn ein Großnutzer die Hälfte der Nutzungsstunden übernimmt, sind die Fixkosten für ihn letztendlich nur 113 Euro im Monat. Weil die variablen Kosten des Dorfmobils mit 10 Cent pro km auf jeden Fall nicht höher sind als seine eigenen Kosten, sollten diese 113 Euro mit dem Fixkosten des eigenen Autos verglichen werden. Dann sieht das Dorfmobil in ganz vielen Fällen echt günstig aus!
Natürlich hat das Teilen eines Autos auch Nachteile, insbesondere in der persönlichen Flexibilität, die jeder für sich gegen die wirtschaftlichen Faktoren und Umweltüberlegungen abwiegen kann. Wir würden uns freuen, wenn Sie das Dorfmobil Angebot annehmen – sei es als Ersatz eines (Zweit-) Autos, als extra Flexiblität zur Vermeidung eines (Zweit-) Autos oder einfach als extra Option, um in Barsikow mobil zu sein.