Übersicht der verschiedenen Beziehungen, die im Dorfmobil Projekt geregelt werden mussten.

Von einander lernen

Weil wir früh dabei waren, konnten wir mittels einer großzügigen Unterstützung seitens unseres Landkreises OPR dieses Projekt umsetzen. Die Unterstützung war nicht nur dafür da, dass wir in Barsikow eine Mobilitätsoption schaffen, sondern auch, um die Machbarkeit eines solchen Projektes zu demonstrieren. Deswegen und weil wir vom Konzept überzeugt sind sind wir auch gerne dabei, unsere Erfahrungen zu teilen und damit viellicht andere Projekte in deren Vorbereitung und Umsetung zu unterstützen. Obwohl wir bei den verschiedenen Informationen und Dokumenten versuchen nach bestem Wissen zu informieren, können wir keine Verantwortung übernehmen für Aktionen oder Texte, die auf Grund unserer Information unternommen bzw. benutzt werden.

Für uns war es sehr hilfreich, das Klixbüll ein ähnliches Projekt entwickelt hatte und diese Erfahrungen auch gut zugänglich gemacht hat, so dass wir daraus lernen konnten. Jedes Projekt ist aber immer wieder etwas anders, so dass es sich lohnt, verschieden Projekte zu betrachten und daraus das für ein nächstes Projekt das Nützlichste als Beispiel zu nehmen. Viele ähnliche Projekte werden  (mit Links zu den Projekten) auf der Webseite Mobilikon.de erwähnt.  Ach der Bundesverband Carsharing hat einen Leitfaden veröffentlicht, der die Gründung neuer Carsharing-Angebote unterstützen soll.

In dem Bild stehen die verschiedenen Beziehungen, die wir im Dorfmobil Projekt regeln mussten. Eine Checkliste der wichtigsten Aktionen finden Sie zum Herunterladen hier: AktivitätenDorfmobilProjekt

Gemeinnützlichkeit und Nebenzweckprivileg

Eine Aktivität wie Carsharing wird vom Finanzamt grundsätzlich als eine kommerzielle Aktivität gesehen, die nicht gemeinnützig ist. Da spielt es keine Rolle, ob die Aktivität, wie in unserem Fall, ehrenamtlich für eine Dorfgemeinschaft ausgeführt wird. Der Träger unseres Dorfmobils ist der gemeinnützige Dorfverein ,Barsikow e.V.‘. Nur durch Nutzung des sogenannte „Nebenzweckprivilegs“ kann der gemeinnützige Verein einen Geschäftsbetrieb gründen, der dann die kommerzielle Aktivität ausführt. Vermischung von finanziellen Mitteln zwischen dem Verein und dem Geschäftsbetrieb ist nicht erlaubt, weil der Verein steuervergünstigte Mittel aus Spenden hat (haben kann).

Zum Herunterladen finden Sie hier die betreffenden Barsikower Regelungen
Satzung des Dorfvereins: SatzungDorfvereinBarsikoweV20201008Webversion
Geschäftsordnung des Dorfvereins: GeschäftsordnungDorfvereinBarsikow20220401
Geschäftsordnung des Geschäftsbetriebes Dorfmobil: GeschäftsordnungDorfmobilUnterschrieben20191116

Regeln und Regelungen

Ein Geschäftsbetrieb Carsharing ist ein ernsthaftes Unterfangen, wobei geschäftliche, rechtliche und auch Sicherheitsrisiken eine Rolle spielen können. Außerdem ist es eine relativ junge Aktivität, wo noch fast keine letztinstanzlichen Gerichtsurteile vorliegen. Der Geschäftsbetrieb ist (für den Dorfverein) der Fahrzeughalter, mit allen Verantwortlichkeiten, die das mit sich bringt. So ist es nicht praktikabel, dass der Geschäftsbetrieb das Auto zwischen zwei Nutzungen prüft, aber es trotzdem an einen weiteren Nutzer „vermietet“. Ein Fahrer könnte seine Fahrerlaubnis verlieren, wobei der Geschäftsbetrieb kontrollieren muss, ob der Fahrer auch einen gültigen Führerschein hat. Wir versuchen, die Risiken für den Betreiber (Dorfverein, Vorstand, Geschäftsbetrieb, Mitglieder der Arbeitsgruppe „Dorfmobil“) durch Regeln und Regelungen zu minimieren. Zum Beispiel:

  1. Jeder Nutzer verpflichtet sich zu wichtige Sicherheitsmaßnahmen und vor allem auch dazu, einen Nachnutzer zu informieren, wenn das Fahrzeug nicht in Ordnung ist. (Nutzungsordnung)
  2. Jeder Nutzer erteilt eine Einzugsermächtigung zur Zahlung der Nutzungskosten (Nutzungsvertrag)
  3. Alle zwei Monate wird das Dorfmobil vom Fahrzeugwart mittels einer Checkliste geprüft (Checkliste Fahrzeugwart)
  4. Alle sechs Monate muss jeder Nutzer seinen Führerschein vorlegen. (Gesteuert und administriert vom Reservierungssystem MOQO)

Zum Herunterladen finden Sie hier die betreffenden Barsikower Regelungen:
Die Nutzungsordnung des Dorfmobils: NutzungsordnungDorfmobilBarsikow20200218
Den Nutzungsvertrag zwischen Nutzer und Geschäftsbetrieb: AnmeldeformularNutzungsvertragDorfmobilBarsikow20200218
Die Checkliste des Fahrzeugwartes: DorfmobilChecklisteFahrzeugwart2021

Fahren und "Tanken"

Die meiste Nutzer sind vorher noch nie in einem E-Auto gefahren und haben noch nie die Batterie eines E-Autos aufgeladen. Manche kennen noch kein automatisches Getriebe. Veschiedene haben noch nie selber eine App heruntergeladen. Außerdem hat ein modernes E-Auto oft Möglichkeiten, die den Nutzern vorher unbekannt waren: Spurhalte-Assistent, Toter Winkel Warner, usw. Für manche sind diese Neuigkeiten ein Hemmnis, um das Dorfmobil zu Nutzen. Für Alle gibt es einen Bedarf, gut in das neue Auto eingewiesen zu werden. Um die Qualität der Einweisung zu fördern, haben wir eine Checkliste für die Ersteinweisung erstellt. Darüber hinaus gibt es eine Kurzanleitung im Auto, um das Gedächtnis aufzufrischen, wenn man länger nicht gefahren ist.

Die Erfahrung zeigt, dass bei regelmäßiger Nutzung eine Gewöhnung eintritt, die für alle Nutzer, auch für Ältere, zu einer komfortablen Nutzung führt. Bei längerer Nicht-Nutzung ist eine kleine Hilfsliste nützlich. Wer sich nicht mit komplizierteren Hilfsmitteln wie Spurhalteassistent auseinandersetzen möchte, kann solche Hilfsmitteln auch gerne ausgeschaltet lassen.  

Zum Herunterladen finden Sie hier die betreffenden Barsikower Dokumente:
Checkliste für die Einweisung in das Dorfmobil: ChecklisteEinweisungDorfmobil20221023
Kurze Hinweise für Nutzer des Dorfmobils: KurzeHinweiseDorfmobil20220621
Anleitung zur Installation und Nutzung der MOQO App: DorfmobilAnleitungMOQOApp20220621Web
Kurzanleitung Dorfmobil: in Arbeit

Controlling und Berichterstattung

Monatlich wird de Nutzungsstatistik und eine vereinfachte Wirtschaftlichkeitsrechnung ausgeführt und im Internet veröffentlicht. Einmal pro Quartal werden die Nutzungskosten in Rechung gestellt und mittels Bankeinzug kassiert. Auch werden einmal im Quartal die Stromkosten vom Alten Konsum in Rechnung gestellt. Bei den Stromkosten ist es wichtig, dass ein gesonderter Zähler vorhanden ist, weil die Messungen der Ladesäule nicht ihren Eigenverbrauch enthalten.

Unabhängige Messungen werden mit einander verglichen um ggf. Fehler zu entdecken. So hat ein Vergleich zwischen den Entfernungsmessungen aus dem MOQO System und dem Km-Stand des Fahrzeuges schon zur Entdeckung eines Reistrierungsproblems bei MOQO geführt. Auch wird monatlich der durchschnittliche Stromverbrauch des Dorfmobils berichtet. Abnormal hohe Werte führten im April 2020 zur Schlussfolgerung, dass die Ladestation defekt war.

Neben der Nutzungststatistik wird auf der selben Internetseite auch ein Logbuch von technischen Problemen und Problemchen mit deren Lösung geführt.

Feedback

Wir würden uns freuen über eine Email an dorfmobil@barsikow.de, wenn Sie Kommentar, Verbesserungsvorschläge oder einfach eine Reaktion haben zur Verfügung gestellten Information oder zum Dorfmobil Pojekt im allgemeinen.